01.12.2018
Nachfolgend ein Auszug aus dem Sportjournal 11/2018 des LSB Brandenburg e.V.:
Trainerlegende Otto Rehhagel war gut 14 Jahre Coach des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und wurde dort im Laufe der Zeit zum König. Basketball-Superstar Dirk Nowitzki spielt aktuell in seiner 20. Saison beim NBA-Vertreter Dallas Mavericks und bekam für diese ungewöhnlich lange Treue feierlich den Schlüssel der texanischen Millionenmetropole überreicht. Doch weder die 14 Jahre von „König Otto“ noch die 20 Jahre von Schlüsselbesitzer Nowitzki können nur ansatzweise mit der Treue von Waltraud Planeta mithalten. Seit mehr als 65 Jahren ist die Frankfurterin für ihren ESV Frankfurt (Oder) 1948 ehrenamtlich aktiv – als Übungsleiterin, Chronistin, Schatzmeisterin … Für dieses beispiellose Engagement wurde Waltraud Planeta im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung des Landessportbundes mit der Ehrenplakette „Sportadler des LSB Brandenburg“ ausgezeichnet.
„Der Verein wurde 1948 gegründet. Etwas später kamen die Wanderer hinzu“, erinnert sich die 80-Jährige an den Beginn ihrer ehrenamtlichen Karriere. „Damals sind einige Eisenbahner häufiger in die sächsische Schweiz zum Klettern gefahren. Da hat sich die Sektion gegründet – und mein Vater hat mich dann dazu mitgenommen.“ Doch es blieb nicht lange beim reinen Wandern und Klettern. „Die Jüngeren sollten in der Sektion auch was machen. Da habe ich angefangen, mich um die Chronik zu kümmern.“ Ende der 50er dann wurde aus der Chronistin auch eine Wanderleiterin – und eine Ehefrau. Waltraud Planeta: „Ich habe meinen Mann Harri beim Wandern kennengelernt und mit ihm gemeinsam die Übungsleiter-Lizenz gemacht.“ Ab sofort wanderten sie gemeinsam durch das Leben und auch für den ESV. Harri lange Zeit als Abteilungsleiter, Waltraud als Wanderleiterin – später auch mit der Lizenz zum Bergsteigen. „Am Wochenende waren wir eigentlich immer mit dem Verein unterwegs“, berichtet die gelernte Drogistin, die aber auch als Bankangestellte, Telefonistin und Sportfunktionärin arbeitete. Wanderveranstaltungen in allen Teilen der Republik, Ausflüge unter anderem in die Hohe Tatra, nach Bulgarien und später in die Alpen sorgten für viel Abwechslung – und für ein weiteres Hobby. „Ich fotografiere auch sehr gerne.“ Doch das größte Hobby blieb der Wandersport, für den sie auch noch mehr ehrenamtliche Aufgaben übernahm. So kümmerte sie sich sowohl im Verein als auch im Landesverband um die Finanzen und zeigte dabei ebenso viel Einsatz und Geschick wie auf den Wanderpfaden der Republik. Und auch, wenn sie diese Aufgaben inzwischen an Jüngere abgegeben hat, die Führung von Wanderungen behält sie sich immer vor. „Ich führe regelmäßig öffentliche Wanderungen“, sagt die jung gebliebene 80-Jährige, die ihre Liebe zum Wandern und Klettern nicht nur an hunderte Frankfurter weitergegeben hat, sondern auch an ihre Familie. Sowohl ihr Sohn als auch ihre Enkelin Marit sind passionierte Kletterer. „Sie ist da ganz groß“, sagt Waltraud Planeta über ihre Enkelin. Ganz groß – besser lässt sich aber auch die Leistung von Waltraud Planeta selbst kaum beschreiben
Foto: LSB/v. l. Wolfgang Neubert (Präsident LSB), Waltraut Planeta, Andreas Gerlach (Vorstandsvorsitzender LSB)